Die Schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) nimmt erneut den Telekom-Riesen
Swisscom unter die Lupe. Diesmal betrifft es die Swisscom-Tochter Swisscom Directories und deren Plattformen Local.ch und Search.ch. Wie die Weko
mitteilt, bestehe Anlass zur Vermutung, dass Directories mit der Einführung seiner Swiss-List-Produkte Wettbewerber behindert und Endkunden benachteiligt habe.
Im Rahmen der Untersuchung soll nun geprüft werden, ob Swisscom Directories eine marktbeherrschende Stellung innehat und sich im Sinne des Kartellgesetzes missbräuchlich verhält. Directories ist Herausgeber des gedruckten Telefonbuchs und betreibt die beiden Online-Verzeichnisdienste Local.ch und Search.ch. Im Frühjahr 2019 hat das Tochterunternehmen von Swisscom das Einheitsprodukt Swiss List eingeführt.
Mit dessen Einführung habe Directories den Preis und die Bedingungen für die Ergänzung von Telefonbucheinträgen grundlegend geändert, so die Weko. Neu würden verschiedene Produkte und Dienstleistungen nur noch gebündelt angeboten. Dies könne zu einer Behinderung von Wettbewerbern und zur Benachteiligung der Marktgegenseite führen. Swisscom Directories will den vorliegenden Schlussbericht der Vorabklärung im Detail prüfen und gegenüber dem Sekretariat der Wettbewerbskommission fristgerecht Stellung nehmen.
(swe)